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I. ADHS erkennen und behandeln

In den letzten Jahren entwickelte sich ADHS verstärkt zur „Modediagnose“ und beim Bearbeiten eines der vielen Online-Selbsttests kann sich schnell der Verdacht erhärten, unter ADHS zu leiden. In einer Gesellschaft, die sich durch enormen Leistungsdruck, Schnelligkeit und Reizüberflutung auszeichnet, werden Abweichungen und jedes „Nicht-Angepasst-Sein“ schnell als problematisch erlebt. Aber: Tendenzen zu Verträumtheit, Ablenkbarkeit, Unorganisiertheit, Prokrastination  und Vermeidungsverhalten im Angesicht der zu bewältigenden Aufgaben innerhalb eines Studiums können phasenweise ganz normal sein oder auch in Zusammenhang mit anderen Problemen und der persönlichen Lebenssituation stehen. Die diagnostische Abgrenzung von ADHS zu anderen Störungen ist komplex.

 

Tipp!

  • Um sicherzugehen, ob eine ADHS vorliegt und um andere organische und psychische Probleme/Ursachen ausschließen zu können,  sollte man eine klinisch-psychologische  oder psychiatrische Diagnostik vornehmen lassen. Hinweis: diese wird in der Psychologischen Studierendenberatung nicht durchgeführt.
  • Bei Vorliegen einer schweren ADHS-Symptomatik kann nach Rücksprache mit einem Facharzt für Psychiatrie eine Psychopharmakotherapie sinnvoll sein. 
  • Oft kann Psychotherapie sehr hilfreich sein!
  • Methoden wie das sog. „Skills-Training“ zum Einüben von Impulskontrolle (z.B. Impuls-Kontroll-Tagebücher führen & Selbstbeobachtungen machen: Was sind Ablenkungs- und Aufmerksamkeitsförderer? ) oder das sog. „Neurofeedback“ haben sich ebenfalls als unterstützend bewährt