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III. Lernmethoden

 

Lernstoff strukturieren und sich auf das Wichtige konzentrieren

Wenn Sie Ihren Lernstoff durcharbeiten:

 

  • Gliedern Sie den Stoff durch Unterstreichen/Markieren mit unterschiedlichen Farben z.B. für Überschriften, Hauptpunkte und Details. Heben Sie das Wichtige heraus.
  • Fangen Sie mit dem Einprägen des Stoffes erst an, wenn Sie ihn strukturiert haben.
  • Konzentriert und erfolgreich Lernen gelingt nur, wenn man das Wichtige vom Unwichtigen unterscheidet.
  • Wenn ein Text trotz Markierung weitschweifig oder unübersichtlich bleibt, erstellen Sie besser vor dem Einprägen eine Zusammenfassung.


Verstärken Sie Ihre Ziele für eine Lerneinheit, indem Sie sich in die Vorstellung hinein versetzen, die Ziele bereits erreicht zu haben.

 

PQ4R-Methode

Wer aktiv und mit schlauen Lerntechniken an den Stoff herangeht, schafft gute Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen.
Für aktives und strukturierendes Lernen ist die PQ4R-Methode ein gutes Beispiel. Sie bezieht sich vor allem auf das Lernen eines Kapitels in einem Lehrbuch oder Skriptum.

(Preview – Question – Read – Reflect – Recite – Review)

  1. Preview – Vorschau:
    Überblick verschaffen über ein bestimmtes Kapitel zur Orientierung (Überschriften und Untertitel).
  2. Questions – Fragen:
    Welche Fragen sollen Sie durch das Lesen des Textes beantworten können?
  3. Read – Lesen:
    Verstehendes aktives Lesen
  4. Reflect – Nachdenken:
    Wie lässt sich das Gelesene in Zusammenhänge bringen und in das bisherige Wissen einbinden?
  5. Recite – Wiedergeben:
    Das Gelesene soll frei und in eigenen Worten reproduziert werden. Bei Lücken soll der Text nachgelesen, ergänzt und nochmals frei reproduziert werden.
  6. Review – Rückblick:
    Das Kapitel oder Teilkapitel in Gedanken nochmals durchgehen, sich Fragen dazu stellen und diese beantworten, wesentliche Punkte hervorheben.

 

Lernen mit der Lernkartei

Die Methode „Lernen mit der Lernkartei“ ist vor allem bei umfangreichen und „widerspenstigen“ Lernstoffen günstig: Also z.B. für Vokabeln,
detailreiche Lernstoffe oder auch für Lerninhalte mit sperrigen Zusammenhängen.

Weitere Vorteile sind, dass durch das ständige Fragen und Antworten die Aktivität beim Lernen erhalten bleibt und man den Überblick darüber bewahrt, was man bereits beherrscht bzw. noch nicht.

Lernkarteikarten inklusive Karteikästen gibt es in allen Fachgeschäften fertig zu kaufen. Wer will kann sie sich natürlich auch selbst basteln.

Wie funktioniert das Lernen mit der Lernkartei?

 

Tipp!

  • Schreiben Sie auf Karteikarten auf die Vorderseite die Frage und auf die Rückseite die Antwort.
  • Der Lernstoff wird durch die Frage und Antwort auf kleine und eindeutig formulierte Lernelemente zerteilt.
  • Man lernt, indem man die Karteikarte zur Hand nimmt, die Frage liest, die Antwort überlegt und eventuell laut vor sich hin sagt und dann die gegebene Antwort mit der Antwort auf der Rückseite der Karteikarte überprüft.
  • Ist die Antwort richtig, wandert die Karteikarte ins 2. Fach, ist sie falsch kommt sie zurück ins 1. Fach, zu den noch nicht gelernten Kärtchen.
  • Karten aus dem 1. Fach sollen täglich, eventuell sogar mehrmals wiederholt werden.
  • Karten aus dem 2. Fach werden z.B. am nächsten oder übernächsten Tag wiederholt.
  • Richtig beantwortete Fragen aus Fach 2 wandern in das 3. Fach, nicht gewusste zurück ins Fach 1.
  • Die Fragen aus dem 3. Fach werden z.B. nur mehr jede Woche ein Mal wiederholt.
  • Nach diesem Verfahren geht es weiter, bis alle Karteikarten erfolgreich im 5. und letzten Fach gelandet sind.
  • Karteikarten mit besonders widerspenstigen Lernelementen kann man auch mitnehmen und unterwegs lernen.

 

Regeln gegen das Vergessen

Was kann man tun, um den Lernstoff vom Kurzzeitgedächtnis, in dem er einige Sekunden oder Minuten haften bleibt, ins Langzeitgedächtnis zu speichern? 


Es gibt dafür einige allgemein gültige Regeln, letztlich muss man aber seine ganz individuelle Lernmethode dafür finden. Wie merken Sie sich etwas am besten? Wie können Sie die meiste Energie mobilisieren?

 

  • Vor dem eigentlichen Einprägen soll der Lernstoff bereits strukturiert werden, denn beim Speichern im Langzeitgedächtnis werden nicht alle Elemente des Lernstoffes 1:1 abgespeichert, sondern entsprechend einer Struktur im Sinnzusammenhang kodiert.
  • Beispiel: Sie werden sich kaum die Ziffern 0 0 4 3 1 4 0 2 3 0 9 1 merken, aber viel eher wenn Sie Blöcke bilden 00 431 402 30 91 (Telefonnummer der Psychologischen Studierendenberatung Wien).
  • Lernen Sie nicht zu viele ähnliche Inhalte hintereinander, denn ähnliche Inhalte behindern sich gegenseitig bei der Einprägung.
  • Kurz nach dem Einprägen wird man am meisten vergessen. Daher sind in dieser Zeit  verstärkt Wiederholungen notwendig. „Überlernen“ im Moment hat keinen Effekt, je früher allerdings eine Wiederholung erfolgt, umso weniger Wiederholungen sind insgesamt erforderlich. Später können die Zeitabstände zwischen den Wiederholungen immer länger werden.
  • Auch gut gelernter Stoff gerät in Vergessenheit, ist aber rasch wieder aktivierbar.
  • Je detailreicher und sperriger der Stoff ist, um so mehr Wiederholungen sind notwendig.
  • Man kann auch „im Schlaf lernen“, wenn man vor dem Einschlafen Lernstoff wiederholt, der einzuprägende Lernstoff wird nicht durch andere Einflüsse beeinträchtigt und prägt sich damit besser ein.