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Traumafolgeerkrankungen

 

Verfestigt sich das traumatische Erleben wie oben beschrieben auf Dauer, spricht man von einer Traumafolgeerkrankung. Eine solche kann sich selbst nach jahrzehntelanger Beschwerdelosigkeit (Latenz) plötzlich entwickeln.


Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTB) ist durch folgende Symptome gekennzeichnet:

  • bruchstückhafte (fragmentierte) Erinnerungen an die Erlebnisse
  • traumatische Szenen werden unkontrollierbar wiedererlebt (Flashbacks) und tauchen in Albträumen auf (intrusive Symptome)
  • Vermeidung üblicherweise harmloser Situationen
  • Symptome von Dauerstress und Übererregung

Dysfunktionale Verarbeitungsversuche verfestigen sich oft zu eingefahrenen Reaktionsmustern und werden damit zu Störungsbildern, die oft gemeinsam mit der Posttraumatischen Belastungsstörung auftreten: Angststörungen, Depressionen, Somatisierungsstörungen, Sucht, Zwänge, Borderline Störungen.

Die Wahrscheinlichkeit einer Traumafolgeerkrankung hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Von der Art und Schwere des traumatischen Ereignisses: Viele Menschen erholen sich selbständig von Unfällen, von Vergewaltigungen höchstens ein Viertel, von Folter erholt sich fast niemand ohne Hilfe. Besonders gravierend sind zwischenmenschliche Traumatisierungen und Mehrfachtraumatisierungen.
  • Von internen und externen Ressourcen des/der Betroffenen: der Resilienz (psychische Widerstandskraft) der Person und dem Umfeld.